Hast du dich jemals gefragt, warum du ständig müde bist, obwohl du regelmäßig deinen Kaffee-Kult pflegst und versuchst, ausreichend Schlaf zu bekommen? Willkommen im Club der Burn-on-Akrobaten, wo die Jonglage zwischen Arbeit, sozialen Verpflichtungen und dem Versuch, ein bisschen Freizeit zu erhaschen, zur olympischen Disziplin wird. Burn-on ist nicht einfach nur ein fancy Wort für die „Ich-bin-immer-müde“-Fraktion, sondern ein echter Zustand der Dauererschöpfung, der sich schleichend in unser Leben mogelt. Aber keine Sorge, es gibt Hoffnung – und Kaffee, viel Kaffee (aber dazu später mehr).
Was führt zu einem Burn-on?
Um die Ursachen des Burn-on zu verstehen, müssen wir uns kurz in die Welt der modernen Arbeitskultur begeben. Hier herrscht oft das Motto: „Mehr ist mehr“ und „Schneller, höher, weiter“ ist das ungeschriebene Gesetz. Aber nicht nur im Job, auch im Privatleben wird von uns erwartet, dass wir ständig auf Achse sind, immer erreichbar bleiben und soziale Medien mit dem perfekten Schein unseres oh-so-glamourösen Lebens füttern. Kurzum, wir leben in einer Gesellschaft, die wenig Raum für Pausen lässt und in der Stille fast schon als Zeitverschwendung gilt.
- Perfektionismus und der Druck, immer „on“ zu sein: Die ständige Erreichbarkeit durch Smartphones und das Internet verstärkt den Druck, immer verfügbar und produktiv zu sein. Das führt dazu, dass wir uns kaum noch echte Ruhepausen gönnen.
- Die Angst, etwas zu verpassen (FOMO – Fear of Missing Out): Ob es die neueste Serie auf Netflix, die aktuelle Story auf Instagram oder die neueste Technologie ist – die Angst, etwas zu verpassen, treibt uns an, ständig aktiv zu sein.
- Der Wandel der Arbeitswelt: Flexibilität und Freelancing bieten zwar einerseits Freiheiten, erzeugen aber auch Unsicherheiten und den Zwang, ständig nach neuen Aufträgen zu suchen, was zusätzlichen Stress verursacht.
Der Trick ist also nicht, dem Hamsterrad noch schneller zu entkommen, sondern ab und zu mal eine Pause einzulegen, um zu überprüfen, ob wir überhaupt im richtigen Rad laufen.
Erkennungszeichen eines Burn-On
Jetzt, wo wir wissen, warum wir uns in diesem Zustand der Dauererschöpfung befinden, lass uns herausfinden, wie wir erkennen können, ob wir bereits im Burn-on-Modus sind. Hier einige Signale, die dir sagen: „Hey, Zeit für eine Pause!“
- Die Kaffeemaschine ist dein bester Freund: Wenn du mehr Zeit mit deiner Kaffeemaschine verbringst als mit deinen Mitmenschen, könnte das ein Zeichen sein.
- Dein Bett wird zum Mythos: Du erinnerst dich vage daran, wie es ist, ausgeschlafen zu sein, aber es fühlt sich an wie eine Legende aus alten Zeiten.
- Hobbies? Sind das essbare Pflanzen?: Wenn du das letzte Mal, als du etwas nur zum Spaß gemacht hast, nicht mehr datieren kannst, blinken die Warnleuchten.
- Die „Nur noch schnell“-Falle: „Nur noch schnell diese E-Mail beantworten“ wird zu einem vierstündigen Marathon – ein klassisches Zeichen.
- Sozialleben sieht aus wie eine Wüstenlandschaft: Dein letztes Treffen mit Freunden? Historiker würden es als „archäologischen Fund“ bezeichnen.
Das Erkennen dieser Zeichen ist der erste Schritt, um dem Burn-on zu entkommen. Es ist wie bei einer Schatzkarte, nur dass der Schatz hier aus Zeit für dich selbst und echter Entspannung besteht.
Vom Burn-on zum Burnout
Es ist ein schmaler Grat zwischen dem Zustand des Burn-on und dem Absturz in einen Burnout. Der Übergang ist oft fließend und bevor man es realisiert, ist aus dem „ständig erschöpft, aber irgendwie noch funktionierend“ ein „nichts geht mehr“ geworden. Burnout ist das große, böse Monster, das im Schatten des Burn-on lauert, und es zu erkennen, bevor es zuschlägt, kann einen großen Unterschied machen.
- Dauerhafte Erschöpfung wird zur Norm: Wenn du dich nicht mehr erinnern kannst, wann du dich das letzte Mal wirklich erholt gefühlt hast, könnte der Burnout schon anklopfen.
- Zynismus übernimmt die Überhand: Wenn deine sonst so positive Einstellung zur Arbeit und zum Leben von einem zynischen Weltbild verdrängt wird, ist das ein Warnsignal.
- Leistungsabfall: Wenn deine gewohnte Leistungsfähigkeit stark nachlässt und du die einfachsten Aufgaben als überwältigend empfindest, solltest du aufmerksam werden.
Maßnahmen gegen den Burn-on
Aber keine Panik! Hier sind einige Lebensretter, die dich aus dem Sog des Burn-on ziehen können, bevor du im Burnout landest:
- Pausen sind heilig: Egal wie beschäftigt du bist, Pausen sind keine Option, sondern ein Muss. Und nein, dabei aufs Handy zu starren zählt nicht.
- Digital Detox: Leg das Handy weg, schalte den Computer aus und erlebe die Welt da draußen. Die Natur hat fantastisches WiFi.
- Nein sagen lernen: Du musst nicht zu allem „Ja“ sagen. Deine Zeit und deine Energie sind wertvoll – behandle sie auch so.
- Hobbies wiederentdecken: Ob Malen, Sport oder Musik – finde etwas, das dir Freude macht und nichts mit Arbeit zu tun hat.
- Meditation und Achtsamkeit: Diese Praktiken können dir helfen, Stress abzubauen und deine Gedanken zu ordnen.
Erinnere dich daran, dass Burn-on kein Schicksal ist, dem du hilflos ausgeliefert bist. Es ist ein Zeichen deines Körpers und deines Geistes, dass es Zeit für eine Veränderung ist. Mit den richtigen Strategien und einer Prise Humor kannst du dem Burn-on die Stirn bieten und ein erfüllteres, ausgewogeneres Leben führen.
Betrachte diesen Artikel als deinen persönlichen Weckruf, um die Segel neu zu setzen und Kurs auf eine gesündere Work-Life-Balance zu nehmen. Und vergiss nicht: Manchmal ist die beste Produktivität die, die uns erlaubt, einfach mal nichts zu tun. Also, leg los, gib dem Burn-on einen sanften, aber bestimmten Tritt in den Hintern und mach dich auf den Weg zu einem glücklicheren, gesünderen Du!